2016
Totentanz, Kleiderbügel, Kabelbinder, Stahl, ca. 400 x 350 x 350 cm
2016
Der Totentanz oder „Danse Macabre“ war besonders im Mittelalter beliebt: Die soziale Ungleichheit im mittelalterlichen Ständewesen ist heutzutage in einer stark polarisierten Gesellschaft wiederzufinden.
Schwarze und weiße Gerippe aus Kleiderbügeln tanzen miteinander. Wo der Tod als Gleichmacher entindividualisiert, sind Köpfe nicht mehr nötig. Der Kleiderbügel als Knochenersatz impliziert, wie unterschiedlich die textile Hülle seiner Träger und deren gesellschaftliche Rolle einst war. Wie in einem Schachspiel agieren schwarze und weiße Figuren jetzt miteinander. Ob man im Leben als Bauer oder König antritt, ist Glückssache. Im Tod ist es nur noch die Farbe, oder besser die Gesinnung, die zählt. Die Kleider der einstigen gesellschaftlichen Ordnung sind nur noch groteskes Beiwerk, das übrig bleibt, wenn dieser Tanz vorbei ist.